Kategorie-Archiv: Firmvorbereitung

Firmlinge beim Blindenverband

Wie schaut der Alltag von blinden Menschen aus? Das interessierte uns. So besuchten wir im Rahmen der Firmvorbereitung den Blinden- und Sehbehindertenverband in Linz. Ein Erlebnis für alle Sinne war das, als wir dort ein Frühstück im (Stock-)Dunkeln bekamen. Plötzlich bekam das Riechen, Tasten, Hören und Schmecken eine ganz neue Qualität. Da wurde schon mal Tee neben die Tasse geleert und Butter neben die Semmel gestrichen. Aber mit tatkräftiger Unterstützung eines blinden Menschen wurden doch alle satt. Ein spannender und lustiger Ausflug, mit dem wir unsere Firmvorbereitung abgeschlossen haben. Nun freuen wir uns alle auf die Firmung in eineinhalb Wochen.

Frühstück im Dunkeln

Der Mensch nimmt über 90% aller Eindrücke über die Augen wahr. Das Sehvermögen ist unser Hauptzugang zur Welt. Wir denken, reden und träumen in Bildern, sind unersättlich im Sehen – schön ist hauptsächlich, was zu sehen ist. Wir haben keine Vorstellung, wie es ist, blind zu sein. Blinde sehen anders. Blindsein heißt von Vielem ausgeschlossen zu sein. Es bedeutet auch, sein Leben an eine visuell ausgerichtete Gesellschaft anpassen zu müssen. Der Alltag bekommt eine andere Qualität. Nicht Sichtbares wird interessant und bildet die Grundlage des Begreifens: Die Oberfläche einer Tasse, der Geruch von Brot, Geräusche in der Umgebung, … Die Wahrnehmung wird bereichert. Mit unseren Firmlingen lassen wir uns am Pfingstdienstag auf das spannende Erlebnis „Frühstück im Dunkeln“ ein – ein Austausch zwischen unterschiedlichen Wahrnehmungs-Kulturen, ein Perspektivenwechsel ohne Belehrung. Blinde Menschen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Linz werden uns durchs Frühstück in einem stockdunklen Raum führen. Eine faszinierende Lernerfahrung, die die Sinne voll beansprucht. Ein Frühstück, in der es garantiert nichts zu sehen gibt, jedoch jede Menge zum Riechen, Schmecken, Hören und Tasten. Die Erfahrung zeigt: Ihr werdet euch nicht bekleckern, aber ihr würdet es ohnehin nicht sehen! Freut euch auf ein intensives Frühstück. So schwarz habt ihr sicher noch nie Tee getrunken! Im Anschluss besteht noch die Möglichkeit zu einem kleinen Rundgang durch das Blindeninstitut und einem Gespräch über den Alltag blinder Menschen.

Das war die Spirinight für unsere Firmlinge …

„VIP für Jesus“ – das war das Motto der Spirinight in St. Florian. 23 Firmlinge aus unserer Pfarre waren mitten unter den 1000 Firmlingen aus ganz Oberösterreich. In 35 Workshops konnten sich die Jugendlichen mit spirituellen und gesellschaftspolitischen Fragen beschäftigen oder aber auch sportlich oder kreativ zu Werke gehen. Das Angebot reichte von Workshops wie Fluchtgeschichten oder einem Austausch mit der Muslimischen Jugend über einen Fairen Schokolade Workshop bis hin zu Spielen aus aller Welt oder die Brucknerorgel hören und erleben. In der Halbzeit begeisterte die Akrobatikgruppe „The Freaks“ die Firmlinge und lud auch selber zum Mitmachen ein. Die Abschlussliturgie ging nochmals der Frage nach, wer denn aller „VIP für Jesus“ sei. Und hier gibt’s Fotos.

„Rent-a-Firmling“ Spenden übergeben!

Die 810 €, die unsere Firmlinge durch ihren Arbeitseinsatz im Rahmen der Sozialaktion „Rent a Firmling“ eingenommen haben, wurden offiziell an die 5B-Klasse des Stiftsgymnasiums Wilhering übergeben. Damit wird die Teilnahme von drei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen an der Sommersportwoche der Klasse finanziert. Fr. Direktorin Simbrunner und Herr Prof. Keplinger luden uns dazu ein und bedankten sich herzlich für das soziale Engagement unserer Firmlinge. Sogar der Kirchenzeitung hat’s gefallen.

 

„Rent a Firmling“ bringt 810 € für Flüchtlinge!

Ein Feld von Ästen befreien, Fenster putzen, einen Raum ausmalen, Garage putzen, Sand schleppen, … Vielfältig waren die Arbeiten, für die unsere Firmlinge angemietet wurden. Und die Spenden, die als Gegenleistung abgegeben wurden, ergaben 810 €!!! Der Betrag wird dafür verwendet, dass drei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in der 5B-Klasse des Stiftsgymnasiums Wilhering die Teilnahme an der Sommersportwoche der Klasse ermöglicht wird.

Danke an die Arbeitgeber und Spender: Werner Rachinger, Bettina Swoboda, Nina Doblhofer, Julia&Peter Rietzler, Petra&Rudi Dimmler, Sibylla Zimmerhansl, Anita Goldberger, Manfred Bauer, Markus Wenninger.

Rent a Firmling

Am Samstag 9. April ist Aktionstag für unser Sozialprojekt „Rent a Firmling“! Jedermann/frau kann unsere Firmlinge in Zweier-, Dreier-, Vierer- oder größeren Teams gegen eine Spende für 3 Stunden (14-17 Uhr) zur Arbeit mieten. Start 14 Uhr Pfarrheim. Um 17 Uhr treffen sich die Firmlinge wieder und legen das „verdiente“ Geld in einen Topf, um damit mitzuhelfen, drei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in der 5B-Klasse des Stiftsgymnasiums Wilhering die Teilnahme an der Sommersportwoche ihrer Klasse zu ermöglichen.

Also fangt’s schon mal an zu überlegen: Sollten die Fenster geputzt, der Rasen gemäht, der Zaun gestrichen, der Dachboden entrümpelt werden oder hast du sonst Arbeiten in Haus, Garten oder auf Vereinsanlagen, dann melde dich unter josef.goldberger@gmx.at oder 0664/73617741 und wir kommen. Du unterstützt damit eine wohltätige Sache!

(Firm-)theologischer Hintergrund: Im Rahmen der Firmvorbereitung versuchen wir den Firmlingen die vier „Grundvollzüge“ der Kirche näherzubringen (Gottesdienst, Gemeinschaft, Zeugnis, Diakonie) und setzen dabei heuer angesichts der weltbewegenden Flucht-Ereignisse einen Diakonie-Schwerpunkt.

Begegnung mit Firmspender Abt Reinhold – inkl. Probe-Firmung

Welchem Orden gehören die Mönche in Wilhering an? Wieviel Gold ist in der Stiftskirche verarbeitet? Wie lebt ein Mönch? Warum ist Reinhold’s Abt-Stab aus einem Fahrradlenker gemacht? Warum hat der Rapper Sido was mit Firmung zu tun? Wie schaut das Büro des Abtes aus? Was bedeuten Gottesfurcht (ohne Angst) und  Frömmigkeit (ohne Weihrauch)? Woher kommt das Sprichwort „Halt die Klappe“? Wie läuft die Firmung konkret ab? Welche sind die vier Firmsymbole? Wie heißen die 7 Gaben des Hl. Geistes?  Heißt Christ-Sein nur ‚Ja‘ sagen oder manchmal auch ‚Nein‘ sagen (Beispiel Widerstand Wilheringer Mönche gegen Nazis)? Amen heißt okay! Das Symbol für den Heiligen Geist ist das Handy (Kommunikation zwischen Gott und uns). Das alles und noch viel mehr erfuhren wir heute bei unserer Begegnung mit dem Firmspender Abt Reinhold Dessl – ein Mann , der die Jugend versteht, sich in ihre Lebenswelt begibt und ihre Sprache spricht.

Die Faszination der Labyrinthe in der Firmvorbereitung

Auf der Dorwiese in Schönering entstand im Rahmen der heurigen Firmvorbereitung ein Labyrinth als Symbol für den menschlichen Lebensweg. Es wird für die Dauer der Fastenzeit liegen bleiben und alle sind eingeladen, das Labyrinth als einen Spiegel der Seele und ein Gleichnis des Lebens zu entdecken. Wir haben auch einige Info-Tafeln dazu aufgestellt über die Geschichte der Labyrinthe, mögliche Verwendungen, Labyrinth-Rituale usw.

Der Weg im Labyrinth ist durch viele Wendungen gekennzeichnet. Sie führen nicht immer nur nach innen, dem Ziel zu. Auch eine Wendung weg von der Mitte kann ein Fortschritt sein. Es gibt auch keine Abkürzungen, alles muss ausgeschritten werden. alles gehört dazu, die Begeisterung des Anfangs, die Erlebnisse der Wendungen und die Randerfahrungen, die einem die Geduld rauben können. Aber irgendwann erreichen alle, die nicht vorzeitig aufgegeben haben, das Ziel: die Mitte. Die Mitte ist ein besonderer Ort. In der Mitte stellt sich die Frage, wie es nun weitergehen soll. Dabei entdeckt man, dass es im Labyrinth immer zwei Wege gibt: den hinein und den heraus. Wer die Mitte erreicht hat, muss umkehren und den Weg auch wieder zurückgehen. Nicht umsonst wird der Weg zur Mitte auch der Heldenweg genannt und der Weg aus der Mitte heraus der Liebesweg.

Viele Völker feiern die Einführung der Jugendlichen in die Welt und in den Stand der Erwachsenen mit großen, oft wochenlangen Festen. In unserer Kultur wird dieses Ereignis noch im Fest der Firmung gefeiert. Das Labyrinth wird bei verschiedenen Völkern im Rahmen von Initiationsriten verwendet.

Ein Initiationsritual für Firmlinge: Ein Labyrinth wird mit Firmlingen und Paten gemeinsam aufgelegt. Die Jugendlichen gehen nacheinander in größeren Abständen im Schreittanz (zwei Schritte vor, einer zurück – jeder Lebensweg kennt den Rückschritt oder Schwungholschritt) durch das Labyrinth und bringen ein Spielzeug aus ihrer Kindheit oder ein Kindheitsfoto zur Mitte, legen es ab und gehen mit leeren Händen zurück. Dann gehen die Paten durch das Labyrinth und decken die Spielzeuge oder Fotos mit einem Tuch zu. Nun tragen die Jugendlichen einen Stein zur Mitte und setzen ihn auf das Tuch. Am Ausgang bekommen die Jugendlichen vom Paten ein kleines Geschenk und einen Weisheitsspruch.

Jugend-Kreuzweg

Der Leidensweg Jesu hat auch was mit deinem Leben und deinen Leiderfahrungen zu tun.

Die Kreuzwege in unseren Kirchen sind eine Erfindung des Mittelalters. So wie heute viele Fans von Popstars den Geburtsort, die Wirkungsstätten oder das Grab ihres Idols besuchen, so kamen damals viele „Jesus-Fans“ als Pilger nach Jerusalem, um den letzten Weg von Jesus – den Kreuzweg – nachzugehen und zu meditieren. Da sich im Mittelalter jedoch nicht jeder eine teure Reise ins Heilige Land leisten konnte, baute oder gestaltete man die Jerusalemer Kreuzweg-Stationen im eigenen Kloster oder in der eigenen Kirche nach. Unsere Kreuzwege sind also auch ein „Pilger-Ersatz“ oder eine „Fan-Reise für Arme“.

 

FaGoDi am 6. März – mit Firmlingen (Rückschau)

Gott, wir preisen dich für eine Jugend, die an unserer Oberfläche kratzt. Die sich nicht mehr täuschen lässt von schönen Worten und Gesten. Die unbequem ist in ihren tausend Fragen und sich nicht mit hohlem Gerede zufrieden gibt. Sie ist die Kritik an dieser Welt.

Gott, wir loben dich für eine Jugend, die sich nicht stumpfsinnig an das Prinzip der Gewinnsucht und der Leistungsmoral verschwendet. Die lebendig ist und ihren eigenen Weg findet. Die sich nicht beugen lässt und dabei ihre Jugend verliert im Trott der Gleichförmigkeit.  Sie ist die Hoffnung dieser Welt.

Gott, wir ehren dich für eine Jugend, die das menschliche Empfinden über die Logik der Gesetze stellt. Die ihre Gefühle nicht in Formeln pressen lässt. Sie ist die Liebe dieser Welt.

Gott, wir danken dir für eine Jugend, die sich nicht demütigen lässt und den wahren Mut zu Gott neu entdeckt. Sie ist der Glaube in dieser Welt.