Die biblischen Werke der Barmherzigkeit aus dem Matthäus-Evangelium (Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke besuchen, Gefangene besuchen, Tote bestatten) – übersetzt in die Jetzt-Zeit und illustriert von der KJ Schönering:
Ich höre dir zu: Wir haben WhatsApp, Facebook, Instagram, snapchat. Aber hören wir uns wirklich zu? Wir könnten uns doch z.Bsp. in der kommenden Woche bewusst vornehmen, uns wieder einmal die Zeit zu einem persönlichen Gespräch mit jemandem zu nehmen – in einer Angelegenheit, die wir normalerweise über Handy oder WhatsApp lösen.
Ich sage dir, dass du dazugehörst: Wir könnten z.Bsp. wieder einmal jemandem, der es nicht erwartet, zeigen, dass er für uns sehr wohl dazugehört. Dem Außenseiter, dem Unwichtigen, dem schwarzen Schaf in der Verwandtschaft, dem unbeliebten Klassenkameraden, dem Beeinträchtigten.
Ich teile mit dir: Wir könnten z.Bsp. einmal bewusst mit jemandem etwas teilen, mit dem wir sonst nie teilen. Die Idee zu einer coolen Aktion, ein Erlebnis, ein Jausenbrot, Geld in Form einer Spende, Zeit.
Ich gehe ein Stück mit dir: Kennt ihr jemanden, der vor einer Aufgabe steht, aber sich schwer tut mit dem Anfangen: Zimmer zusammenräumen, abnehmen, lernen, Sport betreiben, ein heikles Thema ansprechen, … Vielleicht könnten wir mit so jemandem im übertragenen Sinn ein Stück mitgehen im Sinne von „Du schaffst das, komm ich helf dir beim Anfangen“!
Ich besuche dich: Wenn ein Mitschüler von uns krank daheim im Bett liegt und wir besuchen ihn nach der Schule, dann ist das ein Werk der Barmherzigkeit. Cool! Vielleicht gibt es auch einsame alte Menschen in unserer Umgebung, die sich über einen Besuch freuen. Besuchen schafft Gemeinschaft.
Ich rede gut über dich: Segnen kommt vom lateinischen Wort „benedicere“, das so viel heißt wie gut reden. Über jemanden gut reden heißt ihn segnen, über jemanden schlecht reden heißt ihn verfluchen. Vielleicht könnte es für den Anfang schon reichen, wenn wir uns z.Bsp. einmal vornehmen, eine Woche lang nicht schlecht über andere zu reden. Vielleicht ist das gar nicht so einfach wie es klingt.
Ich bete für dich: Manchmal erzählen uns Menschen von Schicksalsschlägen. Der Tod eines nahen Angehörigen oder eine schwere Krankheit. Dann wissen wir oft nicht, was wir darauf sagen sollten oder wie wir helfen können. „Ich bete für dich“ wäre eine Möglichkeit.