Ostermontag – Tag der langen Leitung

In der Karwoche ging es Schlag auf Schlag. Einzug in Jerusalem, Heldenfantasien, Letztes Abendmahl, Verhaftung, Hinrichtung, Tod, … und dann noch die Auferstehung. Wie sollte man das alles in den Kopf kriegen. Für alle, denen das (so wie den Emmaus-Jüngern) alles ein bisschen zu schnell ging, gibt es den Ostermontag und die Emmaus-Wanderung, wo wir das ganze Ostergeschehen noch einmal gemeinsam verdauen konnten.

Was wir von den Emmaus-Jüngern lernen konnten: Gott findet uns voll okay, auch wenn wir (wie die Emmaus-Jünger) eine lange Leitung haben. Und: Wenn wir zu sehr mit uns und unserem Frust beschäftigt sind, merken wir nicht, dass der unaufdringliche Gott anwesend ist.

Besonders erfreulich: Eine aufgeweckte Truppe an Firmlingen ging freiwillig (Emmaus-Wanderung war nicht Teil der Firmvorbereitung) mit und hatte es recht nett.

Emmaus-Wanderung am Ostermontag

Lust auf einen gemeinsamen Verdauungsspaziergang? Ostern ist in vielerlei Hinsicht eine dichte Zeit und die Osterbotschaft ist so unglaublich, dass sie erst einmal „verdaut“ werden muss.

Dazu lädt das Familiengottesdienst-Team der Pfarre Schönering ganz herzlich zu einer Emmaus-Wanderung am Ostermontag (28. März) um 15 Uhr (Treffpunkt vor der Kirche) ein.

Spirituelle Spaziergänge an diesem Tag sind eine alte Tradition, die an die Wanderung der biblischen Emmaus-Jünger am Ostermontag anknüpft. Wir werden etwa eineinhalb Stunden wandern, es wird am Weg die eine oder andere Station mit inhaltlichen Impulsen zum Thema und ein paar Liedern geben, und abschließend kehren wir gemeinsam im Gasthaus Hollaus ein.

Die Faszination der Labyrinthe in der Firmvorbereitung

Auf der Dorwiese in Schönering entstand im Rahmen der heurigen Firmvorbereitung ein Labyrinth als Symbol für den menschlichen Lebensweg. Es wird für die Dauer der Fastenzeit liegen bleiben und alle sind eingeladen, das Labyrinth als einen Spiegel der Seele und ein Gleichnis des Lebens zu entdecken. Wir haben auch einige Info-Tafeln dazu aufgestellt über die Geschichte der Labyrinthe, mögliche Verwendungen, Labyrinth-Rituale usw.

Der Weg im Labyrinth ist durch viele Wendungen gekennzeichnet. Sie führen nicht immer nur nach innen, dem Ziel zu. Auch eine Wendung weg von der Mitte kann ein Fortschritt sein. Es gibt auch keine Abkürzungen, alles muss ausgeschritten werden. alles gehört dazu, die Begeisterung des Anfangs, die Erlebnisse der Wendungen und die Randerfahrungen, die einem die Geduld rauben können. Aber irgendwann erreichen alle, die nicht vorzeitig aufgegeben haben, das Ziel: die Mitte. Die Mitte ist ein besonderer Ort. In der Mitte stellt sich die Frage, wie es nun weitergehen soll. Dabei entdeckt man, dass es im Labyrinth immer zwei Wege gibt: den hinein und den heraus. Wer die Mitte erreicht hat, muss umkehren und den Weg auch wieder zurückgehen. Nicht umsonst wird der Weg zur Mitte auch der Heldenweg genannt und der Weg aus der Mitte heraus der Liebesweg.

Viele Völker feiern die Einführung der Jugendlichen in die Welt und in den Stand der Erwachsenen mit großen, oft wochenlangen Festen. In unserer Kultur wird dieses Ereignis noch im Fest der Firmung gefeiert. Das Labyrinth wird bei verschiedenen Völkern im Rahmen von Initiationsriten verwendet.

Ein Initiationsritual für Firmlinge: Ein Labyrinth wird mit Firmlingen und Paten gemeinsam aufgelegt. Die Jugendlichen gehen nacheinander in größeren Abständen im Schreittanz (zwei Schritte vor, einer zurück – jeder Lebensweg kennt den Rückschritt oder Schwungholschritt) durch das Labyrinth und bringen ein Spielzeug aus ihrer Kindheit oder ein Kindheitsfoto zur Mitte, legen es ab und gehen mit leeren Händen zurück. Dann gehen die Paten durch das Labyrinth und decken die Spielzeuge oder Fotos mit einem Tuch zu. Nun tragen die Jugendlichen einen Stein zur Mitte und setzen ihn auf das Tuch. Am Ausgang bekommen die Jugendlichen vom Paten ein kleines Geschenk und einen Weisheitsspruch.

Jugend-Kreuzweg

Der Leidensweg Jesu hat auch was mit deinem Leben und deinen Leiderfahrungen zu tun.

Die Kreuzwege in unseren Kirchen sind eine Erfindung des Mittelalters. So wie heute viele Fans von Popstars den Geburtsort, die Wirkungsstätten oder das Grab ihres Idols besuchen, so kamen damals viele „Jesus-Fans“ als Pilger nach Jerusalem, um den letzten Weg von Jesus – den Kreuzweg – nachzugehen und zu meditieren. Da sich im Mittelalter jedoch nicht jeder eine teure Reise ins Heilige Land leisten konnte, baute oder gestaltete man die Jerusalemer Kreuzweg-Stationen im eigenen Kloster oder in der eigenen Kirche nach. Unsere Kreuzwege sind also auch ein „Pilger-Ersatz“ oder eine „Fan-Reise für Arme“.

 

FaGoDi am 6. März – mit Firmlingen (Rückschau)

Gott, wir preisen dich für eine Jugend, die an unserer Oberfläche kratzt. Die sich nicht mehr täuschen lässt von schönen Worten und Gesten. Die unbequem ist in ihren tausend Fragen und sich nicht mit hohlem Gerede zufrieden gibt. Sie ist die Kritik an dieser Welt.

Gott, wir loben dich für eine Jugend, die sich nicht stumpfsinnig an das Prinzip der Gewinnsucht und der Leistungsmoral verschwendet. Die lebendig ist und ihren eigenen Weg findet. Die sich nicht beugen lässt und dabei ihre Jugend verliert im Trott der Gleichförmigkeit.  Sie ist die Hoffnung dieser Welt.

Gott, wir ehren dich für eine Jugend, die das menschliche Empfinden über die Logik der Gesetze stellt. Die ihre Gefühle nicht in Formeln pressen lässt. Sie ist die Liebe dieser Welt.

Gott, wir danken dir für eine Jugend, die sich nicht demütigen lässt und den wahren Mut zu Gott neu entdeckt. Sie ist der Glaube in dieser Welt.